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Hintergründe zum russländischen Krieg gegen die Ukraine? Information über Desinformation? Erforschen von osteuropäischen Sprachen? Diskutieren mit Autor:innen und Künstler:innen aus Osteuropa?
Vertiefte Einblicke in Geschichte, Kulturen, Medien und Sprachen des östlichen Europa sind der Schlüssel zu wichtigen Gegenwartsfragen.
Die Osteuropastudien sind ein interdisziplinäres Studienprogramm auf BA und MA-Stufe, in dem wir uns mit der Geschichte, den Sprachen, Literaturen, mit Filmen und Kunst aus Osteuropa, aber auch mit aktuellen politischen Entwicklungen beschäftigen. Wir fragen: Warum, wie und seit wann spricht man von «Osteuropa»? Wie verflochten ist Osteuropa mit globalen Entwicklungen, z.B. durch Migration, Übersetzung oder Handel? Wie sieht die Welt aus der Perspektive von Osteuropa aus? Wieviel Osteuropa steckt in der Schweiz?
Im Herbstsemester 2024 findet zum Beispiel eine Ringvorlesung zum Thema
Global Narratives of Disinformation: Focus on Russia statt.
Für die einen beginnt Osteuropa in Berlin, für die anderen in Wien, für uns in Zürich. Allein in der Stadt Zürich haben zwischen 2017 und 2019 ca. 30.000 Menschen angegeben, eine der Sprachen Osteuropas zu sprechen (11.560 Serbokroatisch, 7.340 Albanisch, 2.900 Russisch, 2.680 Polnisch, 2.060 Ungarisch, 1.310 Rumänisch, 1.270 Slowakisch, 1.030 Tschechisch, 660 Bulgarisch).
In den Osteuropastudien an der Universität Zürich nutzen wir diese Osteuropakompetenz in der Schweiz. Hier finden wir auch zahlreiche Institutionen, die Osteuropawissen speichern und vermitteln: Archive, Museen, Bibliotheken, Sammlungen, politische Institutionen – etwa das Schweizerische Sozialarchiv mit dem «Russlandschweizer-Archiv», das Kunstmuseum in Susch mit Werken zeitgenössischer polnischer Kunst oder die artasfoundation, die Projekte mit Jugendlichen im Kaukasus durchführt. Dieses Wissen wollen wir im Studium nutzen und so die Verflechtungen zwischen der Schweiz und Osteuropa (z.B. die Geschichte von Migration, Flucht, Exil und Mehrsprachigkeit) berücksichtigen.
Die Osteuropastudien bieten Ihnen die Möglichkeit, eigene Erfahrungen in Osteuropa zu machen. Wir organisieren regelmässig Exkursionen, die entweder Teil des Sprachunterrichts sind oder als Forschungsreise Bestandteil von wissenschaftlichen Seminaren und Übungen. So können Sie selbst vor Ort forschen und Projekte durchführen. Darüber hinaus machen wir auch internationale Zoom-Seminare, vermitteln Studienaufenthalte und -praktika bei unseren Partneruniversitäten bzw. -instituten im Ausland. Was bedeutet es, z.B. an der renommierten Karsluni in Prag zu studieren. Unsere Studierenden berichten darüber regelmässig und tauschen ihre Erfahrungen aus.
Die Osteuropastudien vermitteln Ihnen einen Zugang zur vielfältigen Osteuropaforschung an der Universität Zürich: Wir fragen z.B.: Welche Rolle spielt Mehrsprachigkeit in Osteuropa und in der Schweiz? Wie sind die historischen, sozialen, literarischen und individuellen Auswirkungen von Migration? Wird in Osteuropa anders über Sexualität und Gender diskutiert? Wie ist das Leben in russischen Dörfern? Was bedeutete es, in einer Diktatur zu leben? Worin unterscheidet sich Desinformation im Kalten Krieg und heute? Eine wichtige Schnittstelle für die Forschung ist das Center for Eastern European Studies CEES –, das als Anlauf- und Informationsstelle für aktuelle Fragen über Osteuropa an der Universität Zürich dient und auch eigene Schwerpunkte setzt, z.B. im Kaukasus.
Wissen über Osteuropa ist nicht nur in der Schweiz gefragt. Unsere Absolventinnen und Absolventen arbeiten in unterschiedlichen Bereichen: im Journalismus, in Bibliotheken, Archiven und Museen, im Verlags- oder Kulturbereich, in der öffentlichen Verwaltung, in NGO’s, Banken oder der Privatwirtschaft – und natürlich in der Wissenschaft. Wir organisieren regelmässig Treffen mit Ehemaligen, so dass Sie Kontakte knüpfen und sich über mögliche Karrierewege informieren können